Mark Zuckerberg sollte mal gefälligst den Ball ganz flach halten, denn was der smarte Ami der staunenden Welt zu Beginn dieses Jahrtausends als nette Neuigkeit verkauft hat, ist in Wirklichkeit ein ganz alter Hut. Neu war allenfalls das Medium auf dem die rätselhafte Glyphe daherkam, per Draht oder per 2,4 GHz-Gefunke.
Die Idee aber war so alt wie die Schrift. Denn seitdem die ersten Menschen sich mit Ritzen und Pinseln an den ersten Initialen versucht haben, gab es sie schon: die Pseudos! Was heute als Fake-Account die Identität des Verfassers ins enigmatische verklärt, war ehedem als Doppel-Pseudo schon der ganz kalte Kaffee. Und bevor man sich bei Twitter notgedrungen und ohne vernünftigen Grund mit einer willkürlich beschränkten Anzahl von Lettern bescheiden musste, gab es in den 80ern bereits den hoffnungslos unterkonfektionierten COUPON!
Einen echten Unterschied kann man vielleicht nur in den - heutezutage in den Nebeln der Sprachgeschichte - verdunsteten Fachbegriffen der vollverstrahlten jeweiligen Pupertärsprache des entsprechenden Zeitalters, im Gegensatz zu den heute als en vogue definierten Kehlkopf-Geschwurbeln entdecken. Wer früher als Glanzabschaber sein bescheidenes Auskommen fristen musste, darf sich heute wahlweise als Brathan, Diggah oder Bro durchs Leben schleichen.
Was soll ́s, solange es so zeitlos wichtige Mitteilungen an die Menschheit gibt wie, „gelb is grüner als blau“ oder „Meine Mutter isst Fruchtpudding mit Vanillesoße und trinkt dazu Birnenpunsch“ muss es irgendwie weitergehen mit den dünnpfiffigen Verbalergüssen rätselhafter Verfasser. Um diese zeitlose Kappes-Kultur wieder in die alten Zwänge der Druckerpresse zu versetzen, um mit der Annahme dieser Druck erzeuge etwa besonders wertvolle Stilblüten aus willkürlich arrangierten Buchstabenfolgen, spektakulär zu irren, dem gebühre demütigstes Gefolge - auch wenn er irrt!
Auf ein Neues also - im Alten Gewand.
Vorwärts in die Vergangenheit, um der Kommunikation um ihrer selbst willen zu huldigen, die Menschheit durch irre Reden zu erleuchten oder das Sinnlose an Sich im Urschlamm der menschlichen Denkverrenkungen zu entdecken und sodann mehrfach zu stutzen!
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